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Die Korporation wirft schon jetzt ihren Schatten voraus

Sonntag, 8. Mai 2011

Der Entscheid fällt erst im 2012. Doch das aufs 2013 angestrebte „Kooperations-Modell“ stand nichtsdestotrotz im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Spitex-Dienste Wil und Umgebung.

CHRISTOF LAMPART

 Spitex-Präsident Martin Giger konnte  auf ein erfolgreiches Jahr 2010 zurückblicken. Sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich musste sich die Spitex „ausdehnen“.

Aufeinander abgestimmt

Wichtigstes Traktandum in der Mehrzweckhalle Rickenbach waren die Informationen zum Kooperationsmodell im Altersbereich. Dessen Ziel ist es, die ambulanten, teilstationären und stationären Leistungen miteinander zu verknüpfen, um so ein eng aufeinander abgestimmtes Leistungsangebot machen zu können. Trägerin der Kooperation wäre die neu gegründete, gemeinnützige Aktiengesellschaft "ThurVita", welche eine professionelle Geschäftsführung erhalten soll. Einem Mitglied, das nichts von dieser Professionalisierung wissen wollte, weil diese dem „Geist“ der bisherigen „Spitex-Dienste“ schade, antwortete Giger, dass er bis anhin einen Verein mit einer Lohnsumme von über 3 Mio. Franken auf rein ehrenamtlicher Basis geführt habe. „Das ging bis jetzt gut, aber wer garantiert uns, dass dies auch in Zukunft so sein wird?“, fragte Giger in die Runde.

Der Verwaltungsrat soll aus vier Fachleuten bestehen. Hinzu kommen würde je eine Vertretung aus den fünf Aktionärsgemeinden. Die stationären Bereiche würden das Altersheim Rosengarten Rossrüti, das Alterszentrum Sonnenhof Wil, das Pflegezentrum Fürstenau (Zweckverband Wil/Bronschhofen/Niederhelfenschwil) sowie die Spitex-Pflegewohnungen Flurhof Wil, Bergholz Wil und Engi Wilen bilden. Die ambulante Hilfe – die Spitex – wird ein eigener Bereich.

Drehscheibe koordiniert

Damit  im Rahmen von „ThurVita“ jeder und jede das Angebot erhält, das er benötigt, wird eine „Drehscheibe“ als neutrale Informations- und Beratungsstelle realisiert. Diese steuert alle Angebote und stellt die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen sicher. Auch würden spezialisierte Angebote für bestimmte Kundengruppen geschaffen. Dazu gehören etwa Kurzzeitaufenthalte, die Schaffung von Tag und Nachtplätzen oder Betreuungsangebote für jüngere Pflegebedürftige. Im Sommer/Herbst 2011 wird das Geschäft im Stadtparlament Wil behandelt, im März 2012 findet eine Abstimmung in den betroffenen St.Galler und Thurgauer Gemeinden statt. Im selben Zeitraum wird auch die Mitgliederversammlung der Spitex Dienste Wil und Umgebung darüber abstimmen.

Umwandlung des Spitex-Vereins

Wird das Projekt per 1. Januar 2013 umgesetzt, so verliert der Spitex-Verein seine heutige Daseinsberechtigung, da die ThurVita AG seine Aufgaben übernimmt. Es gäbe aber in mehreren Bereichen Bedürfnisse, die zur Tätigkeit eines Vereins im Bereich Gesundheit und Alter passten. So soll etwa der Mahlzeitendienst bleiben. Deshalb wurde die Idee geboren, den Spitex-Verein umzuwandeln und mit neuen Aufgaben zu betrauen. Zu Über den Förderverein wird an der Mitgliederversammlung im März 2012 abgestimmt werden.

Diverse Damen wurden geehrt

Für zehn Jahre Mitarbeit bei den Spitex-Diensten Wil und Umgebung wurden fünf Damen geehrt, nämlich: Esther Hämmerli, Ruth Moser, Gabi Schweizer, Rita Dönni und Saskia Hobi. Einen Rücktritt gab es im Vorstand: Nach acht Jahren als Vertreterin der Gemeinde Wilen demissionierte Margeritha Baumgartner.