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Der Gemeinderat spielt den Playboy

Donnerstag, 3. Januar 2013

Familie Truong ist da, um den Sohn und Bruder als Schauspieler zu erleben. Der Märstetter Gemeinderat Franz Meier will sich etwas abschauen. Bei der Silvesterpremiere der Bühni Wyfelde mischten sich Christof Lampart (Text) und Nana do Carmo (Fotos) unter die Gäste.

WEINFELDEN. Renate Bruggmann, SP-Kantonsrätin und ehemalige Grossratspräsidentin aus Kradolf, kommt schon seit Jahren mit ihrem Mann Guido zur Premiere der Bühni Wyfelde. «Wir gehören wohl zu jenen Leuten, die sich den Termin in der Agenda rot angestrichen haben, bevor sie überhaupt wissen, was gegeben wird.» Bruggmanns freuen sich jedesmal aufs neue, denn die Bühni Wyfelde biete immer gute Unterhaltung. So seien sie auch diesmal sehr gespannt gewesen auf das Programm. Die in Weinfelden aufgewachsenen Schwestern Lien und Guyen Truong kamen zusammen mit ihrer Mutter Huong am Abend ganz entspannt ins Theater. Während der ersten Vorstellung am Nachmittag hatten sie bereits den Auftritt ihres Bruder Tam in der Rolle des kleinen Ladenbesitzers Sidney erleben können.

Ein ziemlicher Tolpatsch

«Eigentlich ist er kein nervöser Mensch, aber bei der ersten Vorstellung ist das ja irgendwie verständlich», analysiert Lien Truong das Gesehene. Und Guyen Truong ergänzt: «Im Alltag könnte er wohl kaum einen Abfluss reparieren, ist er doch ein ziemlicher Tolpatsch. Aber auf der Bühne geht so etwas ja sehr einfach.»

Der Märstetter Gemeinderat Franz Meier nutzt an diesem Abend zusammen mit seiner Frau Maja die Gelegenheit, um Anschauungsunterricht zu nehmen. Denn er ist ein begeisterter Laiendarsteller. «Beim Theater des TV Märstetten spiele ich immer den Playboy, mal schauen, ob ich heute wieder etwas für mich abschauen kann», bekennt er lachend, während sich Maja Meier einfach auf einen unbeschwerten Abend freut. «Wir waren schon des öfteren hier und sind von der Art und Weise, wie hier auf hohem Niveau gespielt wird, immer wieder begeistert.»

Witzig und gekonnt

Von den Vorstellungen mehr als nur angetan sind auch Georg und Heidi Müller aus Frauenfeld. «Dieses Theater ist einfach ein gutes Angebot, zumal man es in Weinfelden mit einem guten Essen kombinieren kann. Uns gefallen die Darstellerinnen und Darsteller, sie spielen witzig und gekonnt.»

Im Kanton hat der Frauenfelder Hans-Ulrich Signer schon zahlreiche Anlässe, wie etwa das Jubiläum 200 Jahre Thurgau, organisiert. Auch den jährlichen Besuch der Bühni-Wyfelde-Premiere organisiert er sich rechtzeitig, denn «der gehört für mich einfach zu Silvester». Ausserdem findet es Signer toll, dass es seit einigen Jahren schon eine frühe Vorstellung gibt. «So kann ich den Abend noch gemütlich mit Freunden bei einem guten Essen ausklingen lassen.» Schliesslich gebe es in Weinfelden hervorragende Restaurants. Signer genoss den Abend zusammen mit Hanspeter Straub. Nicht weit ins Theater haben es Therese und Ulrich Müller. Der Weinfelder Arzt und amtierende Grossratspräsident kommt mit seiner Gattin direkt vom «Trauben», wo sie vorzüglich getafelt hätten. Die Erwartungen sind hoch, kennen sich doch die Müllers mit den Stücken des englischen Dramatikers Alan Ayckbourn aus. «Wir gehen regelmässig ins Theater. Dementsprechend erwarte ich einen lustigen und spannenden Abend. Einfach so, wie es in den letzten Jahren schon so oft hier der Fall war.»