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Dank Gilli «nicht mehr so thurgaulastig»

Montag, 12. Mai 2014

FRAUENFELD. Die Patientenstelle Ostschweiz hat eine neue Präsidentin. Nach zwölf Jahren übergab am Freitagabend die Frauenfelder SP-Nationalrätin und Gesundheitspolitikerin Edith Graf-Litscher ihr Amt an die Wiler Ärztin und Grünen-Nationalrätin Yvonne Gilli.

Die Amtsübergabe des Präsidiums der Patientenstelle Ostschweiz fand im Rahmen der Jahresversammlung in der Frauenfelder Geschäftsstelle statt. Da es sich um ein ordentliches Wahljahr handelte, wurden auch die übrigen Vorstandsmitglieder, die allesamt für weitere drei Jahre kandidierten, einstimmig gewählt.

Gilli will ausbauen

Die Frauenfelder SP-Nationalrätin und Gesundheitspolitikerin Edith Graf-Litscher sagte am Freitagabend, dass es sie freue, dass mit Yvonne Gilli eine profilierte Nachfolgerin gefunden werden konnte. Zum einen könnten mit Gillis Wahl nach wie vor nationale Kontakte zum Wohle der Patientenstelle Ostschweiz genutzt werden. Und zum anderen sei Yvonne Gilli eine Garantin dafür, dass der bis anhin doch sehr thurgaulastige Verein wohl noch stärker im Kanton St. Gallen Fuss fassen könne.

Tatsächlich haben in den letzten Jahren die Mitgliederzahlen nur in einem bescheidenen Umfang zugelegt. So waren es Ende 2013 gerade einmal 133. «Jedes Jahr kommen ungefähr 10 dazu; das dürften ruhig auch mehr werden», so die scheidende Edith Graf-Litscher.

Yvonne Gilli, die einstimmig gewählt wurde, sagte, dass es für sie nicht selbstverständlich sei, dass sie ein Präsidium übernehmen dürfe, «das keine Probleme hat». Dass sie für dieses Amt angefragt wurde, habe sie sehr gefreut. Ihre Aufgabe sei es nun, die Patientenstelle Ostschweiz nicht nur zu konsolidieren, sondern auch weiter auszubauen. Es gebe viel zu tun, denn «die Patienteninteressen sind in der Gesundheitspolitik am schlechtesten vertreten – und das ist nicht gut».

Gut hingegen ist nicht nur der Einzug in die neuen Räumlichkeiten der Geschäftsstelle im Frauenfelder Einkaufszentrum Schlosspark verlaufen, wo die Patientenstelle bei der Lungenliga Thurgau als Untermieterin untergekommen ist, sondern auch die Anstellung der neuen Leiterin der Patientenstelle Ostschweiz, Mirjam Baumgartner, die viel bewirkt habe, so Graf-Litscher.

Dadurch, dass sie auch bei der Patientenstelle Zürich mit einem 20-Prozent-Pensum arbeite und zudem einen ihrer beiden Thurgauer Tage in Zürich verbringe, könne sie sehr viele Synergien nutzen, sagte Baumgartner. 2013 musste sie sich mit Themen wie Sorgfaltspflichtverletzungen (18 Fälle), diverse Fälle (12), Krankenversicherung (5) und die Prüfung von IV-Renten (4) auseinandersetzen.

Gute Finanzlage

Positiv schloss die Jahresrechnung 2013, konnte doch ein Reingewinn von 12 300 Franken erzielt werden, womit das Vereinsvermögen auf 70 000 Franken anstieg. Das Budget 2014 rechnet mit einem Gewinn von knapp 12 000 Franken. Diese gute Finanzlage erlaubt es der Patientenstelle Ostschweiz, ein 10-Prozent-Pensum für administrative Arbeiten zu schaffen. Dieses soll Baumgartner so entlasten, dass sie ihr 40-Prozent-Pensum bei der Patientenstelle Ostschweiz noch besser für die oft ziemlich aufwendigen Beratungen nutzen kann.