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Bürglen: Pfarrer Zebe bedankte sich

Dienstag, 14. Februar 2012

Im November 2011 stellte sich Sebastian Zebe den Bürglerinnen und Bürglern in einem Gottesdienst vor. Seit Anfang Februar ist er nun in der evangelischen Kirchgemeinde Bürglen tätig. Am Sonntagnachmittag hielt er nun seinen offiziellen Begrüssungsgottesdienst.

CHRISTOF LAMPART

Die Evangelische Kirche von Bürglen war fast bis auf den letzten Platz gefüllt, als Sebastian Zebe seinen Begrüssungsgottesdienst hielt. Im Mittelpunkt seiner Predigt stellte er das Thema „Segen“. Doch der Geistliche sprach nicht nur zu den Gläubigen, sondern griff gleich zu Beginn selbst zur Gitarre. Apropos Musik: der Gottesdienst wurde musikalisch sehr stimmungsvoll von Alexandra Forster (Orgel), Alexander Bruder (Cajon), Lennart Bauer, Gitarre, und Priska Lüdi (Gesang) umrahmt. Besonders erwähnenswert war das von Priska Lüdi berührend gesungene „Halleluja“  von Leonard Cohen, welches am Ende des Konzertes gleichsam den Ausgangschoral gab.

„Viel Glück“ für alle

In der knappen Stunde zuvor liess Sebastian Zebe die Bürglerinnen und Bürgler wissen, dass er sich hier „von Freunden, nicht von Fremden“ vom ersten Moment an aufgenommen gefühlt habe.  Dies sei ein tolles Gefühl, für dass er und seine Familie sich herzlich bedanken wolle. Und zwar am liebsten mit einem Segen: „Hals- und Beinbruch“. Diese Redewendung stellt die Verballhornung eines ursprünglich jiddischen Ausdrucks dar und bedeutet eigentlich „Viel Glück“ als Wunsch an jemanden, dem eine Prüfung oder eine nicht leicht zu bewältigende Aufgabe bevorsteht.  Mit diesem Spruch solle ein mögliches Unheil gebannt werden.

Für einmal einfach da sein

Der neue Bürgler Pfarrer zeigte sich felsenfest davon überzeugt, dass diese gut gemeinten, oft jedoch auch etwas beiläufig gesprochenen Worte „mehr als nur ein frommer Wunsch“ seien. Vielmehr wohne in ihnen die Kraft des Segens inne, die nicht vom Sprechenden, sondern lediglich durch den Sprechenden vermittelt, von Gott jedoch gegeben würde. Das Tolle an einem Segen sei zudem, dass er wirke, obwohl man ihn sich nicht aktiv erarbeiten, also „verdienen“ müsse, sondern einfach geschenkt erhalte. „Bei einem Segen kann ich mich für einmal fallen lassen; beim Segen bin ich einfach anwesend, sonst nichts“, so Zebe. Aus diesem Grund gehöre der Segen auch nicht an den Anfang oder an die Mitte eines Gottesdienstes oder eines anderen Rituals, sondern ans Ende. Er sei der krönende Abschluss einer feierlichen Handlung ohne den etwas wichtiges fehlte.