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Boccia im Thurgau: Geld spielt keine grosse Rolle

Mittwoch, 10. Juni 2015

Den Boccia-Club Schönenberg gibt es seit 1985. Der Verein hat sich zu einem Zentrum dieser Sportart im Kanton Thurgau entwickelt. Das 30-Jahr-Jubiläum feiern die Mitglieder am 21. Juni mit einer grossen Veranstaltung. CHRISTOF LAMPART

SCHÖNENBERG. Die Coppa AachThurLand gibt es schon länger, doch die nächste Auflage, welche am Sonntag, 21. Juni, ab 9 Uhr auf den zwei Bahnen im Boccia Dromo über die Bühne gehen wird, hat es in sich. Denn der Präsident des Boccia-Clubs Schönenberg, Jörg Trachsel, konnte zum Jubiläumsturnier nicht weniger als 32 Teams ins AachThurLand lotsen. Angesichts der Tatsache, dass am gleichen Wochenende im Kanton Zürich ein grosses nationales Damenturnier stattfindet, eine mehr als beachtliche Zahl.

Kräftemessen der Elite

Genau genommen findet das Turnier nicht nur in Schönenberg, sondern auch in St. Gallen, Arbon und Uzwil statt. An diesen Standorten wird am Sonntagvormittag die Vorrunde absolviert. Die Sieger qualifizieren sich für die Endrunde, welche am Sonntagnachmittag ab dem Viertelfinal ausschliesslich im Schönenberger Boccia Dromo ausgetragen werden wird. «Wir werden den hoffentlich zahlreichen Zuschauern sicherlich hochkarätigen Sport bieten», ist Trachsel zuversichtlich.

Die meisten Teams reisen aus der Ostschweiz und aus dem Raum Zürich zur diesjährigen Coppa AachThurLand an. Aber es gibt auch solche aus Baar im Kanton Zug und aus Basel-Stadt, die um den Sieg mitspielen und somit einen Grossteil des Preisgeldes von 1100 Franken einheimsen möchten. «Geld spielt in unserem Sport eine untergeordnete Rolle. Wesentlich wichtiger ist die sportliche Kameradschaft und nach dem Wettkampf das gesellige Zusammensein», erläutert Trachsel.

Beides zu erhalten, das ist den Schönenberger Wurfspiel-Enthusiasten in den letzten drei Dekaden spielend gelungen. Doch Jörg Trachsel und seine Vereinskollegen wollen «diesen attraktiven und anspruchsvollen Sport noch bekannter machen».

Lokal für 60 Personen

Tatsächlich finden die Bocciasportler in Schönenberg gute Voraussetzungen vor. Die Bahnen sind modern, das gemütliche Clublokal bietet 60 Personen Platz und die Küche wurde Anfang Juni modernisiert. Somit ist der Boccia-Club Schönenberg bestens eingerichtet, um auch grösseren Gesellschaften in sportlicher und kulinarischer Hinsicht zu genügen. Genau das ist für den Verein aber Fluch und Segen zugleich. «Wir sind sehr gefragt bei Gesellschaften und könnten mehr Buchungen annehmen als wir es tatsächlich tun. Doch in erster Linie sind wir ein Sportverein und so wollen wir unseren Mitgliedern die besten Voraussetzungen für Trainingseinheiten bieten, um an regionalen und nationalen Turnieren erfolgreich zu sein.»

Gleichwohl braucht der Verein die Einnahmen durch Dritte, um den Betrieb des Clublokals, aber auch die eigenen Turniere finanzieren zu können.

Von Tagesform abhängig

Zumindest der Freitagabend ist und bleibt jedoch ein fixer Trainingstermin für die ambitionierten Bocciaspieler. Zu diesen gehört auch Jörg Trachsel. «Ich habe mein Training intensiviert, damit ich im kommenden Herbst an den Schweizer Meisterschaften eine gute Figur abgebe», erzählt der Schönenberger. Wie weit es ihm dann reichen wird, kann er schlecht abschätzen. «Bei mir hängt extrem viel von der Tagesform ab. Stimmt sie, dann kann ich schon ein paar Runden überstehen», schildert er die Ausgangslage.

Und wer weiss: Vielleicht gibt es ja im Schönenberger Boccia Dromo schon bald mehr zu feiern, als bloss das Jubiläumsturnier des Traditionsvereins von der Schwimmbadstrasse 7.