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Behagliche Rückzugsmöglichkeit für Jugendliche

Sonntag, 27. Februar 2011

Ein lange gehegter „Jugendtraum“ wurde am Freitagabend endlich Wirklichkeit: das Münchwiler Jugendkafi im Untergeschoss der Turnhalle Oberhofen eröffnete offiziell – und zwar mit einem Tag der offenen Türe.

 

CHRISTOF LAMPART

Gross war das Gedränge im Untergeschoss. Vor allem Jugendliche, aber auch sehr viele Erwachsene tummelten sich im geräumigen, hauptsächlich im dezenten Beige gestrichenen Raum. Alle waren sie gekommen, um einen ersten (die Erwachsenen), bzw. einen zweiten Blick (die Jugendlichen; das Jugendkafi hatte schon ein paar Tage geöffnet) in den Raum zu werfen, der seit den Herbstferien von Erwachsenen und rund 40 Jugendlichen in Fronarbeit hergerichtet wurde.

Vieles selbst hergestellt

„Die Jugendlichen haben sich sehr für diesen Raum eingesetzt und immer dort angepackt, wo Hilfe nötig war“, lobte der Münchwiler Gemeinderat und Zimmermeister Ruedi Zahnd, welcher in der kommunalen Exekutive das Ressort „Gesundheit, Kultur und Freizeit“ leitet und somit auch für dieses Jugend-Anliegen verantwortlich war. Tatsächlich haben die Jugendlichen in ihrer Freizeit nicht nur die Wände gestrichen, sondern auch etliche Möbel selbst hergestellt –  beides natürlich unter der gezielten Anleitung von Erwachsenen. Ursprünglich sollte der Umbau bereits nach den Sommerferien beginnen. Dass es dann doch Herbst wurde, war darauf zurückzuführen, dass die Schulgemeinde, welcher der Raum gehört, diesen doch noch länger als ursprünglich beabsichtigt für sich beanspruchte.

Grosszügig und doch abgetrennt

Das Werk ist gelungen. Helle Farben und eine grosszügige Raumaufteilung lassen Platz für die verschiedensten Gruppen. Eine grosse Bar mit alkoholfreien Getränken und Snacks  – Drogen sind auf dem ganzen Schulareal nicht erlaubt -, eine Sitzecke sowie ein Billardtisch, den man vom ehemaligen Jugendtreff Mayday übernehmen konnte, sind vorhanden. Sitzecke und Billardtisch sind durch einen regalartigen, auf beiden Seiten offenen, hohen Raumteiler voneinander getrennt,  so dass beide „Gruppen“ zwar sehen können, was auf der anderen Seite los ist, jedoch auch über ein gewisses Mass an Privatheit verfügen. 

„Alle zogen an einem Strang“

Gabriel Hunziker ist einer jener Jugendlichen, die sich von Beginn an für den Raum eingesetzt und mitgearbeitet hatten. „Ich finde es toll, dass wir jetzt auch im Winter einen Ort haben, an dem wir uns aufhalten können“, schwärmt der 15-jährige. Und Philipp Badertscher machte die Erfahrung, dass bei diesem Projekt „alle an einem Strang gezogen haben“. Während im Raum vor allem das ruhige Klacken der Billardkugeln und die gedämpften Gespräche der Erwachsenen zu hören sind, geht es im Vorraum zum Jugendkafi hoch zu und her, sorgt doch ein Tischfussball-Kasten für regen Betrieb. Vier Jugendliche spielen – und acht weitere umstehen das Quartett und feuern die Kollegen an. Es herrscht eine tolle Atmosphäre im „Jugendkafi“. Bleibt nur aus der Sicht aller Beteiligten zu hoffen, dass diese noch ganz lange anhalten wird.