Aktuell

<  zurück zur Übersicht

art-thur: Das Niveau ist erneut gestiegen

Montag, 18. Juni 2012

Bereits zum viertenmal fand in diesem Jahr die «Art-Thur» statt. Wer die Tagesausstellung für Nachwuchs- und Hobbykünstler schon kannte, durfte feststellen, dass die Ausstellung qualitativ noch einmal besser geworden ist.

CHRISTOF LAMPART

FRAUENFELD. Die Art-Thur hatte schon seit jeher nur einen Anspruch: nämlich eine Ausstellungsplattform für all jene Thurgauer Kunstschaffenden zu sein, die noch unbekannt sind, ihre Werke jedoch gerne einmal öffentlich ausstellen wollen. Eine wie auch immer geartete «Zensur» gab es noch nie und wird es auch in Zukunft nicht geben.

Erster Publikumspreis verliehen

Was jedoch in diesem Jahr an den Ständen der 98 Ausstellenden in der Festhalle Rüegerholz auffiel, war, dass auch bei dem, was ursprünglich als niederschwellige Ergänzung des etablierten Kunstbetriebes gedacht war, mittlerweile eine Art qualitative Selbstregulierung der Kunstschaffenden zu greifen scheint. Auch wurde dieses Jahr erstmals der Publikumspreis vergeben: die Ausstellungs-Besucher erhielten am Eingang einen Bewertungszettel in die Hand gedrückt. Auf ihm konnten sie ihren «Favoriten» küren. Die meisten Künstler hatten eines ihrer Werke als «Wertungsstück» gekennzeichnet. Mit dieser eleganten Art von Wertung war sichergestellt, dass die Kunstschaffenden nicht nur aus ihrem engsten Freundeskreis, sondern auch von Fremden eine Rückmeldung erhielten. Der erste Publikumspreis wurde an C. Contartese verliehen, Zweite wurde B. Koch vor R. Götte.

Zwar ist immer noch alles erlaubt, was einem gefällt, aber das künstlerische Niveau ist schon alleine gegenüber dem Vorjahr markant gestiegen. Exoten gab es zwar nach wie vor, doch wurden sie eher als künstlerische Bereicherung denn als ästhetisches Ärgernis empfunden. Wer betrachtend durch die Festhalle Rüegerholz geschlendert war und sich mit den Bildern und Plastiken auseinandergesetzt hatte, der bemerkte, dass die meisten Kunstschaffenden selektiv ausstellten.

Einige rote Punkte vergeben

Weniger war in vielen Fällen eindeutig mehr, wurde doch durch die «Verknappung» die Wirkung der Werke und deren Wahrnehmung durch das Publikum an vielen Ständen deutlich erhöht. Schon am späteren Sonntagvormittag sah man viele Malerinnen und Maler in angeregten Gesprächen mit potenziellen Kunden und auch einige rote Punkte neben den Kunstwerken von den Stellwänden prangen.