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«Alles steht am richtigen Platz»

Donnerstag, 5. Februar 2015

Für 25 Millionen Franken hat die Hawle Armaturen AG in Sirnach ein bis ins Detail durchdachtes neues Verwaltungs- und Produktionsgebäude gebaut. Die Abläufe sind konsequent optimiert und die Unfallzahlen gesenkt worden. CHRISTOF LAMPART

SIRNACH. Hawle-Geschäftsleiter Marius Näf ist anzusehen, dass er stolz auf den 25 Mio. Fr. teuren Neubau an der Hawlestrasse 1 in Sirnach ist. Denn beim Bauen auf der grünen Wiese überliess er nichts dem Zufall. «Wir haben bei der Planung keinen Meter verschenkt», sagt Näf. Nicht nur, dass sich die Fertigungswege eines Produkts nirgends kreuzen. Jede Maschine, jedes Regal und jeder Arbeitsplatz «steht genau am richtigen Platz, denn lange Wege sind ineffizient und erhöhen die Unfallgefahr», weiss Näf. Da erstaunt es nicht, dass sich die Arbeitsplätze auch im vollen Betrieb peinlich sauber und aufgeräumt präsentieren. «Was nicht gebraucht wird kommt an seinen Platz.» Dieser Satz steht zwar nirgends – doch wird er als Firmenphilosophie gelebt. Lob dafür gab es auch von der Suva.

Weniger Betriebsunfälle

Marius Näf zeigt sich davon überzeugt, dass Hawle beim Neubau die Verantwortung für ihre Mitarbeiter konsequent umgesetzt hat. Konkret zeige sich das am deutlichen Rückgang der Betriebsunfälle. Und das wirke sich wiederum positiv auf die Kosten aus. Für die Firma ist Ordnung und Sicherheit der Schlüssel zum Erfolg. «Wir stehen seit Jahrzehnten für Qualität und das soll auch so bleiben», erklärt Näf. Doch er weiss auch, eine gelebte Ordnung funktioniert nur, wenn die Mitarbeiter gefragt und bei der Planung der Arbeitsplätze einbezogen werden.

Dennoch: Gute Wasser- und Gas-Armaturen liefern können auch Mitbewerber. Aber: «Wenn Sie das tun, was der Kunde von Ihnen erwartet, dann haben Sie Erfolg. Die Kunden sind unser Antrieb und die Basis unserer Existenz. Sie stehen im Zentrum unseres Denkens und Handelns», erläutert Marius Näf das Leitbild von Hawle. Ein enges Netz von flexibel agierenden Aussendienstmitarbeitern bilde mehr denn je die Erfolgsgrundlage. «Wird vor 17 Uhr in Davos Bedarf gemeldet, dann ist das gewünschte Material am nächsten Morgen einbaufertig vor Ort. Diese Servicestärke werden wir konsequent beibehalten, denn diese hebt uns von Mitbewerbern ab», zeigt sich Näf für die nähere Zukunft zuversichtlich. Wie durchdacht der Neubau geplant und umgesetzt wurde, zeigt sich fast an jeder Ecke. Vom Schuhtablar in der Garderobe bis hin zu den Parkierungsmöglichkeiten für die rund 100 Angestellten. «Wir haben lieber eine Tiefgarage als oberirdische Parkplätze gebaut. Für die Mitarbeiter ist es motivierend, wenn sie im Sommer ein kühles und im Winter ein eisfreies Auto vorfinden, wenn sie nach Hause fahren», erläutert Näf. Und da Bauland immer knapper und teurer wird, hat sich Hawle für diese Kompaktplanung entschieden. Denn langfristig kann so auf der Baulandreserve ein Ergänzungsbau realisiert werden, ohne dass dann noch irgendwelche Rückbauarbeiten erfolgen müssten.

Ventile, Armaturen, Hydranten

Hawle produziert blaue und gelbe Armaturen, Regelventile, Hydranten, Formstücke, Flanschen und Fittings (Passstücke). Diese sind jedem Sanitärinstallateur, Ingenieurbüro und jeder öffentlichen Wasser- und Gasversorgung ein Begriff.

Was 1948 im österreichischen Vöcklabruck begann, ist zu einem international führenden Armaturenhersteller für Gas und Wasser geworden. 1969 erfolgte der Schritt auf den Schweizer Markt. Um hiesigen Normen gerecht zu werden, werden die Hawle-Produkte in Sirnach produziert. Der Rohguss stammt aus der eigenen Giesserei. Die Bearbeitung des Rohgusses bis hin zur fertigen Armatur erfolgt komplett in Sirnach.