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20 Jahre "Laetare": Durch Kontraste ganz harmonisch

Dienstag, 25. Oktober 2011

Zu einer ganz besonderen Ausstellung – nämlich zu ihrem 20-Jahr-Jubiläum – lud am Wochenende die Thurgauer Künstlergruppe Laetare ein. Und zwar an den Ort, wo vor zwei Jahrzehnten alles begann: im Greuterhof in Islikon.

CHRISTOF LAMPART

Wer 20 Jahre lang sich und an sich selbst und an seiner Umgebung künstlerisch abarbeitet, hat  zweifelsohne etwas zu erzählen. Oder – im Falle von „Laetare“ -: zu zeigen. Und das taten denn auch Myrta Damiani, Martina Eisenring, Reto Fenner, Maja Wiesmann-Gautschi, Mary Jetzer, Heidi Lenz, Andreas Meier, Horst Pietrowsky, Esther Roth und Cornelia Süper an diesem Wochenende in drei Räumen des Islikoner Greuterhof. Und zwar auf eine echt beeindruckende Art und Weise.

Fast wie naturgegeben

Die Frage was Kunst ist und was nicht, begleitet den Menschen schon seit Urzeiten und – soll hier nicht geklärt werden. Bekannt und unumstritten ist jedoch, dass eine Gruppe stets mehr zu leisten imstande ist als ein einzelner. Denn dort, wo verschiedene Arbeitsweisen, Denkansätze und künstlerische Techniken zusammen kommen, kann eine gegenseitige künstlerische Befruchtung nichts ausbleiben. Das geschieht einmal dadurch, dass sich Gegensätze aneinander reiben. Ein anderes Mal aber auch, dass sich das Geschaffene harmonisch ergänzt. Und das war bei dieser sehr gut besuchten Ausstellung zweifelsohne der Fall. Nur ein Beispiel. In einem Raum waren die naturalistischen Bronzefiguren von Maja Wiesmann-Gautschi, die auf das Erfassen des Momentes reduzierten Zeichnungen Esther Roths, die sphärisch-anthroposophischen Bilder Cornelia Süpers und die kinderbuchartigen Märchenbilder Myrta Damianis zu sehen. Äusserlich lag wahrlich ein grosser „Kontrast“ zwischen den Arbeiten, doch zusammen präsentiert wirkten sie so, als sei diese Anordnung naturgegeben.

Gleich viel Platz für alle

Erleichtert wurde diese „Harmonisierung“ auch durch eine gewisse thematische Übereinstimmung. Früchte, Lebensmittel, Seelandschaften, Abstraktes und auch Skulpturen standen, wo möglich, zusammen. Interessant zu sehen was die Kunstschaffenden aus dem ihnen zur Verfügung gestellten Platz machten, hatten doch im Vorfeld alle gleich viel Raum zur künstlerische Raumgestaltung erhalten. Laudator Martin Preisser, Kunstjournalist aus St. Gallen, betonte denn auch  in seiner Rede die Einigkeit in der Vielfalt, welche dem Auge des Betrachters bei dieser Ausstellung entgegen trete. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von einem ad hoc Klarinetten-Quartett der Jugendmusikschule Frauenfeld.